Als die Kellenschwinger vom Aschberg im Juni 2019 ihren 50. Vereingeburtstag feierten, konnte noch niemand ahnen welch historisch, einmalige Spielzeit die Saison 2019/2020 werden sollte.
Nach dem Abstieg aus der Bezirksklasse ging die erste Mannschaft des TTC mit neuem Tatendrang und voller Motivation in die neue Spielzeit. Traditionell drehte sich das Personalkarusell in Klingenthal höchstens im Schritttempo und dies auch nur intern. Man setzte auf bewährte Kräfte.
Insgeheim liebäugelte der ein oder andere vielleicht mit dem Aufstieg, doch als ultimatives Saisonziel wurde dies nicht ausgelobt. Gleichwohl ging man eine Spielklasse tiefer, naturgemäß, häufig favorisiert in die Partien.
Wie schwer die Favoritenrolle auf den Schultern liegen kann, merkte man gleich zum Saisonauftakt in Ellefeld. Gegen die unbekümmerten Gastgeber schrammte der TTC knapp am Fehlstart vorbei und verspielte beinahe eine „sichere“ 8:4 Führung. Letztlich mussten Meinel/Zumkeller im Entscheidungsdoppel, in 5 Sätzen, den letzten Punkt zum Sieg (9:7) hart erkämpfen. Müßig im Nachhinein zu diskutieren, wie die Saison gelaufen wäre, bei einem Punktverlust…
Im ersten Heimspiel konnte man dann gegen Treuen recht souverän punkten (10:5), doch bereits im nächsten Auswärtsspiel gegen Muldenhammer fühlte man sich an den Auftakt in Ellefeld erinnert. Trotz einer 8:3 Führung gelang es nicht gegen den Ortsnachbarn den „Sack zu zumachen“. Erst Daniel Wulf erlöste den TTC, nach einem hochspannenden Duell gegen den Ex-Klingenthale Wohlrab, mit 11:9 im 5. Satz (9:6). In der folgenden Partie hieß der Gegener Schreiersgrün. Klassenübergreifend stets ein unbequemer Gegner für Klingenthal, so auch diesmal. Hier verschenkten die Klingenthaler keine Führung, sondern hatten bis zur Hälfte der Partie stets mit einem Rückstand zu kämpfen. Erst die zweite Einzelrunde brachte den Vorsprung, doch erneut musste Daniel Wulf im letzten Einzel seine Nerven im Griff behalten um den Siegpunkt zu erspielen. Dies gelang mit 12:10 im Entscheidungssatz, puhh…(9:6)
In die nächste Partie gegen Schöneck ging der TTC, als Tabellenzweiter hinter den ebenfalls noch ungeschlagenen Syrauern, favorisiert. Mit einem klaren Sieg (12:3) konnte erstmals in dieser Saison die Tabellenführung übernommen werden, welche mit dem nächsten deutlichen Sieg in Röthenbach (12:3) ausgebaut wurde. Allerdings betrug der Vorsprung auf den Verfolger Syrau nur 1 Pünktchen und im kommenden Spiel erwartet man in heimischer Halle, den letztjährigen Tabellenzweiten Plauen-Mitte.
Erwartungsgemäß entwickelte sich hier ein Spiel auf Augenhöhe, wobei jeder einzelnen Partie eine entscheidende Bedeutung zu fiel. Letztendlich ging der TTC mit einem 8:7 in das Entscheidungsdoppel, wo Meinel/Zumkeller einmal mehr souverän agierten und den Sieg (9:7) sicherstellten. Da gleichzeitig Syrau unerwartet gegen Schöneck eine Punkt liegen ließ, „wuchs“ der Vorsprung auf 2 Punkte an.
Passenderweise hatten die Saisonplaner das Duell mit Syrau am letzten Spieltag angesetzt, ein schöner Spannungsbogen. Vorher musste man aber noch in Auerbach antreten. Diese Auswärtshürde nahm der TTC ungefährdet (12:3), als Besonderheit blieben lediglich die beiden Niederlagen von Zumkeller und Meinel haften. Denn allzuviele gab es davon nicht in dieser Saison…
Zum Hinrundenabschluss kam es dann zum Duell Erster gegen Zweiter und der TTC hatte nun doch „Aufstiegsblut“ geleckt. Man wusste mit einem Sieg würde man den Vorsprung auf 4 Punkte ausbauen können und somit eine tolle Ausgangsposition für die Rückrunde schaffen. Und wenn es darauf ankommt, sind die Mannen um Kapitän Meinel halt einfach da… Vom ersten Ballwechsel an dominierte der TTC diese Partie und konnte am Ende über einen klaren 11:4 Sieg jubeln.
Aber die Rückrunde musste natürlich, zu diesem Zeitpunkt noch ohne Einschränkung, noch gespielt werden. Es galt also die Devise nicht locker zu lassen und die gute Ausgangsposition zu nutzen. Im ersten Spiel gegen Ellefeld zeigte man sich in einer Topverfassung nach der Weihnachtspause und geriet ganz anders als im Hinspiel zu keiner Zeit in Verlegenheit (14:1). Auch das folgende Derby gegen Muldenhammer konnte klar gewonnen werden (13:2). Besser konnte man in die Rückrunde nicht starten und auch die Konkurrenz merkte, dass der TTC nicht gewillt war die Zügel schleifen zu lassen. Aber auch Syrau zeigte sich weiterhin stabil und punktete. Am folgenen Spieltag allerdings nicht. Da erwischten die Verfolger gegen Muldenhammer einen rabenschwarzen Tag und unterlagen deutlich, während der TTC sich auch in Treuen (10:5) schadlos hielt. Als man auch gegen Schreiersgrün souverän auftrat (10:5) wuchs der Druck auf Syrau und gegen Schlusslicht Schöneck kassierten die Verfolger eine Niederlage. Der Vorsprung betrug nun 8 Punkte und die Chancen nicht aufzusteigen, waren nur noch theoretischer Natur.
Was dann folgte wird in den nächsten Jahrzehnten noch für reichlich Gesprächsstoff sorgen, denn einen Saisonabbruch hatte noch niemand erlebt. Und wegen eines Virus schon gar nicht…
Dennoch aufgrund des Saisonverlaufes und der gezeigten Leistungen gibt es am verdienten Aufstieg und dem Titel Vogtlandmeister, nichts zu mäkeln. Nicht einmal für die selbstkritischen Klingenthaler. Ungschlagen und mit 8 Punkten Vorsprung ist man ein würdiger Aufsteiger.
Faustpfand in dieser Saison sicherlich das obere Paarkreuz mit Meinel (25:1) und Zumkeller (24:2) die gemeinsam nur 3 Spiele abgaben und im Doppel eine ganz weiße Weste (15:0) behielten. Platz 1 und 3 der Einzelauswertung unterstreichen die starke Saison der beiden Noppenkünstler. Auch im mittleren Paarkreuz wussten Bochnig (17:7) und Hopf (13:9) zu gefallen und waren fleißige Punktesammler für den TTC.
Größte Stärke des TTC in der Vogtlandliga ist aber die Ausgeglichenheit. Auch im hinteren Paarkreuz, konnte man sich auf solide Punkteausbeuten verlassen, Marko Herold (10:12) konnte hier ebenso überzeugen, wie der sich im Saisonverlauf stetig, steigernde Daniel Wulf (16:10). Gerade seine beiden „Do or Die“ Spiele, zu Beginn der Saison, waren ganz wichtig für den Saisonverlauf.
Besondere Erwähnung verdient auch „Jolly Joker“ Thomas Hennig der, trotz seiner beruflichen Verpflichtungen, in Grundstellung am Tisch bereitstand, wenn Not am Mann war und stets „gestochen“ hat.
An seiner sportlichen Leistung gab es ohnehin keine Zweifel, was die Bilanz von 6:2 nur noch bestätigt.
Dank gilt auch unserem Edelfan Basti Hennig für seine bedingslose Unterstützung.
Unterm Strich eine starke und überzeugende Saison der 1. Mannschaft des TTC Klingenthal, die „scho widder“ die Herausforderung Bezirksklasse angehen wird.
Schade, dass nicht zu Ende gespielt werden konnte und auch die Aufstiegsfeier noch etwas hinausgeschoben werden muss.
Es war mir wieder ein Ehre Boss´n!